© Jasper Ehrich
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© Felix Broede
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  • Weimarhalle

2. Sonderkonzert

Dirigiert von Felix Mildenberger

Arnold Schönberg »Verklärte Nacht« op. 4 (Fassung von 1943)
Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 3 a-Moll op.56 (MWV N 18) »Schottische«

Zu einem Wechsel des Gastdirigenten und damit auch einer teilweisen Programmänderung kommt es im 2. Sonderkonzert der Staatskapelle in der Weimarhalle. Wegen unsicherer Einreiseregelungen wird das Konzert mit dem in Wien lebenden Dirigenten Michael Boder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben; für ihn springt der junge Felix Mildenberger ein, der in den vergangenen Jahren bei zahlreichen bedeutenden Orchestern weltweit gastiert hat und für seine enorme Musikalität, verbunden mit einem feinen Wesen, hochgeschätzt wird.

Eröffnet werden die Konzerte mit Arnold Schönbergs hochexpressivem, wild emotionalem Werk »Verklärte Nacht« in der Streichorchesterfassung von 1943. Feinsinnig ausgefeilte Kammermusik ist das, die nach dem Wagnerschen Leitmotiv-Prinzip kleinste Elemente variiert, entwickelt und in schillernde Stimmungswelten überführt. Hintergrund des Werks, das auf einem Gedicht Richard Dehmels basiert, ist der Spaziergang eines verliebten Paares im Mondschein, in dessen surreale Atmosphäre die Musik uns wie magisch hineinzieht.

Anstelle von Haydns Oxford-Sinfonie, die für dieses Konzert ursprünglich programmiert war, wird Felix Mildenberger an beiden Abenden Felix Mendelssohn Bartholdys »Schottische« Sinfonie dirigieren, für die dem Komponisten erste Ideen während einer Konzert- und Bildungsreise im Jahr 1829 kamen. Bis zur Vollendung und Uraufführung sollten anschließend ganze 13 Jahre vergehen, so dass fraglich ist, wie intensiv die Musik tatsächlich noch von schottischen Impressionen geprägt ist. Der 1. Satz zumindest ist zweifellos von Sturm, Regen und Nebel durchtränkt, und im zweiten kann man eine Dudelsack-Weise erahnen. Vor allem aber bietet das Werk ein filigran gesponnenes Netz von Motiven und Klangfarben – letztendlich »absolute« Sinfonik vom Allerfeinsten.

 

ℹ️ Ein Beitrag über das gemeinsame Musizieren in Zeiten von Corona erschien in unserem unserem Theater- und Konzertmagazin »SCHAUPLATZ« (September bis November 2020), welches kostenlos in unserem Theater mitgenommen oder hier als PDF heruntergeladen werden kann.

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