© Anke Neugebauer
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© Ilja Mess
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  • Studiobühne

„Melken“ / „Das vierte Reich“

Jörn Klare (Melken) / Neil LaBute (Das vierte Reich)

Melken (Jörn Klare) · Uraufführung


Ein alter Mann sitzt auf gepackten Koffern in seiner Wohnung. Das Dorf im Osten der Republik, in dem er sein Leben als Melker verbracht hat, soll er verlassen und zu seiner Adoptivtochter in den Westen ziehen. Aber da gehört er nicht hin, findet er. Doch auch die Heimat ist ihm schon lange abhanden gekommen, spätestens seitdem er seine Arbeit verloren hat. Und jetzt machen sich so viele Fremde im Dorf breit. Die sind ihm nicht geheuer, genauso wenig wie die wenigen Jungen, die geblieben sind und von den ›guten alten Zeiten unter Adolf‹ schwafeln.

Da nützt auch ein spontaner Aufstand im ehemaligen Konsum, jetzt ›Supermarkt‹, nichts mehr. Das komisch-bittere Resümee lautet: »Ich bin ein Melker, der gemolken wurde.«

»Melken« ist das genaue soziale Psychogramm eines Menschen, der sich widerstandslos in drei Gesellschaftssysteme gefügt hat und am Ende erstaunt und ratlos vor der eigenen Biografie steht.

 

Das vierte Reich (Neil LaBute) · Uraufführung


»Entzünde dich an Enthusiasmus und die Leute werden von überall kommen, dich brennen zu sehen...« Diesen Satz von John Wesley stellt LaBute seinem ungewöhnlichen Monolog voran. Wir sehen einen Mann, an einem Tisch sitzend, auf dem ein Gemälde und eine Blumenvase stehen. Dieser Mann lächelt uns an und verwickelt uns in seine Gedanken, die um die Unperson der Geschichte des 20. Jahrhunderts kreisen: um Adolf Hitler. Und wir erfahren, dass auch Hitler ein Mensch war, dem man Gerechtigkeit widerfahren lassen muss. Dass schließlich nicht alles, was er gedacht und getan hat, schlecht gewesen ist. Dass er ein Künstler war – ein enttäuschter Idealist. Und dass wir schon genauer hinschauen müssen, um die Wahrheit über Hitler herauszufinden... LaBute spielt, wie so oft in seinen Stücken, mit unseren ethischen, ideologischen und weltanschaulichen Grundsätzen.

Er stellt sie auf den Kopf und erzeugt Irritation. Dieser lächelnde Mann, der da vor uns seine Ansichten ausbreitet, ist eine Provokation, die uns zur Prüfung unseres eigenen Standpunkts herausfordert. Die Regisseurin Swaantje Kleff wird sich gemeinsam mit dem Schauspieler Sebastian Nakajew diesem brisanten Unterfangen stellen.

Koproduktion mit dem TAK Theater Liechtenstein

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„Melken“ / „Das vierte Reich“
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