© Andreas Schlager
© Andreas Schlager
© Felix Broede
© Felix Broede
© Felix Broede
© Felix Broede
  • Weimarhalle

3. Sinfoniekonzert

Dirigiert von Marc Piollet

Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7

 

Zwischen der klanggewaltigen »Sechsten mit ihren machtvollen (Schicksals-) Hammerschlägen und der grandios überhöhten »Achten« mit riesigem Chor gerät Mahlers 7. Sinfonie allzu oft ins Hintertreffen. Dabei ist sie in ihrer stilistischen und atmosphärischen Brüchigkeit an der Schwelle zwischen Tradition und Moderne mindestens ebenso »typisch« Mahler wie ihre publikumswirksameren Schwesterwerke! Tatsächlich wagt der Komponist sich in seiner »Siebten«, insbesondere im harmonisch maximal verdichteten Kopfsatz, stellenweise sogar hart an die Grenzen der Tonalität vor, während das Rondo-Finale fast schon als überspitzte Persiflage auf traditionelle Sinfonie-Konventionen gedeutet werden kann.

Die drei Mittelsätze stehen dazwischen als feinsinnig austarierte Charakterstücke – Stimmungsbilder echt mahlerscher Ausprägung und Schärfe, in denen er die eigene innere Zerrissenheit einmal mehr fesselnd zum Klingen bringt. Zwei Nachtmusiken, getränkt von Wunderhorn-Zauber und Naturklängen, zugleich aber ausgesprochen kunstvoll in der Verarbeitung und Verknüpfung musikalischer Themen, rahmen hier ein unverkennbares Mahler-Scherzo, das dumpfen Klagetönen gespenstisch wilde Tanzgesten gegenüberstellt. Ein Totentanz auf den musikalischen Trümmern des unwiederbringlich Vergangenen?

 

Öffentliche Generalprobe am Sonntag, 11 Uhr in der Weimarhalle
Karten: 10,50 Euro, limitiertes Kontingent

Seite mit Freunden teilen