Ursonate

von Kurt Schwitters

Musik, Text und Reflexionen zum Werk von und mit Timo Schmeichel, Simon Lauer (Percussion) und Sebastian Kowski (Lesung)

Während um ihn herum die wilden Zwanziger boomten, wäh­rend Künstler*innen ungehemmt experimentierten und die Lust am Absurden Konjunktur hatte, schuf Kurt Schwitters in den Jahren 1923 bis 1932 seine »Ursonate«. Eine Zeit auch, in der die Welt in der Wirtschaftskrise versank, in der in Deutschland Straßenschlachten zwischen Linken und Rechts­extremen an der Tagesordnung waren und in der ein gewisser Adolf Hitler in brutal abgehacktem Sprachstil seine Reden zelebrierte und damit die Massen elektrisierte. All das reflektiert Schwitters’ Lautgedicht. Die Ablehnung von Kon­vention und Moral spricht aus seiner dadaistischen Schöpfung ebenso wie die Faszination collageartiger Ver­netzung unterschiedlichster Materialien zu einem durch und durch individuellen Tonkunst­werk.

Timo Schmeichel, Simon Lauer und Sebastian Kowski haben sich in Schwitters‘ Sprach- und Klangsog begeben und berichten in diesem Video-Querschnitt voll Lust und keineswegs ohne Ironie von der noch rund 90 Jahre nach Entstehung der Ursonate durchaus ungewöhnlichen Erfahrung.

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