© Candy Welz
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Talk im Elfenbeinturm: Aida

Gesprächsreihe zu neuen Musiktheater-Inszenierungen

Operndirektorin Andrea Moses diskutiert in der neuen Gesprächsreihe mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und anderen Expert*innen der Wirklichkeit über Themen neuer Musiktheater-Produktionen.

Giuseppe Verdi schuf mit »Aida« eines der großartigsten Werke der europäischen Operngeschichte. Er komponierte dabei im Auftrag einer osmanischen Elite, die über Ägypten herrschte und sich mit luxuriösen westlichen Kulturgütern schmückte; für Afrika interessierte er sich keine Sekunde. Vermeintlich Ägyptisches und scheinbar Äthiopisches eignete er sich allein der Wirkung halber an. Insofern ist »Aida« nicht nur ein Stück über den Kolonialismus, sondern vielmehr ein Zeugnis desselben.

Die Inszenierung von Andrea Moses setzt sich mit Fragen der kultureller An- und Enteignung auseinander. Sie verlegt die Handlung in ein modernes Völkerkundemuseum, in dem sich die Konflikte unserer Zeit in der Auseinandersetzung um die sogenannte Beutekunst verdichten.

 

Talkgäste sind u. a. Wolfgang Engler, Hochschullehrer für Kultursoziologie und Ästhetik, Publizist und ehemaliger Rektor der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin; Léontine Meijer-van Mensch, amtierende Direktorin der Völkerkundemuseen in Dresden, Leipzig und Herrnhut; Götz Aly, deutscher Politikwissenschaftler, Historiker und Journalist.

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