22.12.2021

TRAUER UM GEORGE ALEXANDER ALBRECHT

 

Wir trauern um unseren ehemaligen Generalmusikdirektor und Chefdirigenten George Alexander Albrecht, der von 1996 bis 2002 in dieser Position das künstlerische Profil unseres Musiktheaters und unserer Staatskapelle Weimar geprägt hat. Als Ehrendirigent, Komponist und aufmerksamer Beobachter blieb er uns auch danach eng verbunden.

Liebevoll in Erinnerung ist der 1935 nahe Bremen geborene Albrecht Musiker*innen wie Zuhörer*innen zudem durch seine enge Verbindung zum Publikum und seine Liebe zum kenntnisreichen Geschichtenerzählen, die er auch noch nach seiner Weimarer GMD-Zeit in selbst moderierten Konzerten auslebte. Legendäre Mahler-Interpretationen wie auch die Präsentation weniger bekannter Werke, etwa der Sinfonien seines Dirigenten-Kollegen Wilhelm Furtwängler, stehen exemplarisch für seinen weiten musikalischen Horizont; seine Beziehung zur Weimarer Staatskapelle beschrieb er selbst als späte tiefe Liebe.

Neben seiner Dirigententätigkeit hat George Alexander Albrecht bereits seit Kindheitstagen auch komponiert, verstärkt wieder nach seinem Austritt aus dem »offiziellen« Berufsleben. Nach der Märchenoper »Die Schneekönigin« im November 2015 ist zuletzt im August 2019 seine 1. Sinfonie, die »Sinfonia di due Mondi« für Mezzosopran und großes Orchester auf Texte von Ulla Hahn unter der Leitung seines Sohnes Marc Albrecht in Weimar zur Uraufführung gekommen.

Erst im Frühjahr 2021 war George Alexander Albrecht, verabschiedet von Alphornklängen »seiner« Staatskapellenmusiker, von Weimar nach Süddeutschland umgezogen. Dort hat er gemeinsam mit seiner Frau Liese Klahn, in der Nähe seiner Kinder und mit idyllischem Ausblick auf die Alpen glücklich seine letzten Lebensmonate verbracht und ist nun im Kreis seiner Familie friedlich entschlafen.

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Foto: George Alexander Albrecht (mitte) mit Dirigent Marc Albrecht und Mezzosopranistin Sayaka Shigeshima beim Applaus für die Uraufführung seiner »Sinfonia di due Mondi« im 1. Sinfoniekonzert der Staatskapelle Weimar im Rahmen des Kunstfest Weimar 2019 // © Candy Welz