ENSEMBLE

Hasko Weber

Hasko Weber

Hasko Weber studierte von 1985 bis 1989 Schauspiel an der Theaterhochschule HANS OTTO in Leipzig. An den Städtischen Bühnen Karl-Marx-Stadt Chemnitz wurde er 1989 von dem Intendanten Gerhard Meyer als Schauspieler und Regisseur engagiert. Im selben Jahr gründete er dort die »Dramatische Brigade«, die als selbständige Gruppe mit Anbindung an das Schauspielhaus arbeitete und bereits mit ihrer ersten Produktion künstlerisch und politisch Aufsehen erregte (»Schlötel oder was solls« von Christoph Hein).

1990 arbeitete Hasko Weber erstmals am Staatsschauspiel Dresden, wo er für die folgenden zwei Jahre als Schauspieler mit Regieverpflichtung engagiert wurde. 1993 vertraute der Intendant Prof. Dieter Görne dem 29-Jährigen die Position des Schauspieldirektors an, in der er acht Jahre, bis 2001, das Ensemble und die Ästhetik des Staatsschauspiels Dresden prägte.

Es folgten Arbeiten als freier Regisseur unter anderem in Karlsruhe, Lübeck, Mannheim, Saarbrücken, Tübingen und Wuppertal. Intendant Friedrich Schirmer holte ihn 2002 an das Schauspiel der Staatstheater Stuttgart, wo er ein Jahr später Hausregisseur wurde. Seine gefeierte Inszenierung von Ibsens »Brand« wurde 2002 mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet. Von 2005 bis 2013 war Hasko Weber Intendant des Schauspiel Stuttgart. Unter seiner Leitung erwarb das Haus schnell den Ruf als gesellschaftlich und politisch engagiertes Theater für die Stadt und wurde 2006 in den Kritikerumfragen von »Theater heute« und »Die deutsche Bühne« zum Theater des Jahres gekürt. Neben Gastregien am Berliner Ensemble (Intendant: Claus Peymann) und am Teatre Romea in Barcelona (Intendant: Calixto Bieito) konzentrierte Hasko Weber sich auf die Ensemblepflege am eigenen Haus. Er inszenierte zeitgenössische Stücke, unter anderem Uraufführungen von Martin Heckmanns und Sibylle Berg, aber auch Stücke von Bertolt Brecht, Heiner Müller oder im klassischen Bereich von Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller.

Seit der Spielzeit 2013/14 ist Hasko Weber Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar. Hier folgte eine ausführliche Beschäftigung mit beiden Teilen von Goethes »Faust«, eine Uraufführung im Musiktheater (»Vom Lärm der Welt«, Text: Christian Lehnert / Musik: Sven Helbig), Uraufführungen von Juli Zeh (»Mutti«) und Jan Neumann (»Bombenstimmung«) sowie Schillers »Wallenstein«-Trilogie, der Doppelabend »Melken« / »Der Hals der Giraffe«, »Lotte in Weimar« nach Thomas Mann, Lessings »Nathan der Weise«, »Brüder und Schwestern« nach dem Roman von Birk Meinhardt, »Die Ehe der Maria Braun« nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder, Dürrenmatts »Besuch der alten Dame« und Hebbels »Nibelungen«. Nach seinem Regiedebüt in der Oper 2017 mit Beethovens »Fidelio«, folgte am Haus im März 2019 Puccinis »Tosca«. Gemeinsam mit dem Choreografen Andris Plucis erarbeitet er 2018 den Abend »On the Edge«, eine Koproduktion des Landestheaters Eisenach mit dem Schauspiel des DNT Weimar. Mit »A Clockwork Orange« nach Anthony Burgess und »Zwischen Liebe und Zorn. 1969 - 1975«, einer musikalischen Erinnerung an die Klaus-Renft-Combo«, entstanden in seiner Regie und unter der musikalischen Leitung von Tom Goetze zwei Konzert-Theaterabende.

Gastregien führten ihn seit 2015 ans Deutsche Theater Berlin, wo er das Stück »Terror« von Ferdinand von Schirach zur Uraufführung brachte, von der TheaterGemeinde Berlin mit dem Publikumspreis »Aufführung des Jahres« (Spielzeit 2015/16) ausgezeichnet. Am Schauspielhaus Bochum inszenierte er Max Frischs Drama »Biedermann und die Brandstifter« und am Theater Chemnitz den Roman »Homo faber« von Max Frisch.

Seit 2016 ist Hasko Weber Vorsitzender der Intendant*innengruppe im Deutschen Bühnenverein, seit 2019 gemeinsam mit Kathrin Mädler in einer Doppelspitze. www.intendanten-gruppe.de