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Weimarer Reden 2018

Und morgen regieren wir uns selbst // Heiner Flassbeck – Wer regiert Europa und die Weltwirtschaft?

»Kapitalisten begreifen den Kapitalismus nicht. Deswegen machen sie auch dauernd eine Politik, die sie in den Abgrund führt. Wenn sie ein paar Jahre Gewinne machen ist alles gut. Und dann nach mir die Sintflut. Henry Fords ›Autos kaufen keine Autos‹ gehört wohl nicht zum vermittelten Wissen für Autohändler«, sagte Heiner Flassbeck 2015 in einem Interview. Immer wieder trat und tritt er als kritischer Beobachter deutscher und europäischer Wirtschaftspolitik hervor.

Heiner Flassbeck (*1950) studierte Volkswirtschaft und promovierte mit dem Thema »Preise, Zins und Wechselkurs«. Seit 2005 ist er Honorarprofessor an der Universität Hamburg. Er arbeitete u.a. im Bundesministerium für Wirtschaft in Bonn, bevor er in das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin eintrat. 2000 ging er zum Sekretariat der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf, wo er von August 2003 bis Dezember 2012 Direktor der Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien war. Er ist Autor vieler Bücher, Aufsätze zur Wirtschaftspolitik und Presseartikel. 2013 hat er flassbeck-economics.de gegründet. Seit Juli 2016 ist er Herausgeber von makroskop.eu, einem Internetmagazin, das sich der Aufklärung in wirtschaftlichen Fragen und der wirtschaftspolitischen Beratung widmet.

Moderation: Liane von Billerbeck

 

Andrea Ypsilanti
Und morgen regieren wir uns selbst
04.03.2018, 11 Uhr, Großes Haus

Heiner Flassbeck
Wer regiert Europa und die Weltwirtschaft?
11.03.2018, 11 Uhr, Großes Haus

Hans-Joachim Maaz
Ausstieg aus dem falschen Leben
18.03.2018, 11 Uhr, Großes Haus

20% Ermäßigung beim Kauf von Karten für alle drei Reden. (Gilt nur beim Kauf an der Theaterkasse)

 

Und morgen regieren wir uns selbst

In den ersten 100 Tagen nach einer Wahl wird oft Bilanz gezogen, um neue Tendenzen im Regierungshandeln auszumachen. Diesmal braucht es deutlich mehr als 100 Tage nach der Bundestagswahl, in der erstmals eine rechtspopulistische Partei nennenswerte Erfolge erzielte, um die Regierungsverantwortung zu klären. Dabei gelten freie Wahlen für alle seit 100 Jahren in Deutschland als große Errungenschaft und zugleich als Garant für Demokratie. Doch reicht unser parlamentarisches System aus, um Demokratie zu schaffen? Gibt es hierfür weitere wichtige, bisher – nicht nur in Deutschland – unerfüllte Voraussetzungen? Philipp Blom, dessen Buch »Was auf dem Spiel steht« eine scharfsichtige, wachrüttelnde Zeitanalyse ist, schreibt darin: »Demokratie als produktives, Frieden schaffendes Hirngespinst, als kollektive Fiktion, die nur Bestand hat, solange sie in Handlung übersetzt wird, scheint erschreckend fragil.« Hinter dieser Feststellung verbirgt sich ein Aufruf. Wenn uns dieses fragile Hirngespinst etwas bedeutet, müssen wir uns dafür engagieren; müssen genau deshalb als Einzelne und als Gesellschaft mehr Demokratie wagen.

100 Jahre nach der Novemberrevolution in Deutschland werden sich die Weimarer Reden diesen Fragen stellen.

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