»Es beginnt streng nach dem Lehrbuch des Epischen Theaters Brechts. [...] Dann gleitet das Bühnengeschehen aber immer mehr ins dramatische Spiel, das Identifikation, Nähe zu den Figuren stiftet, spannend, emotional packend. Nicht zuletzt wegen des engagierten, nuancenreichen Agierens des jungen Bühnenpersonals. Und zwar bruchlos und wie aus einem Guß. Ein Einzelschicksal im 20. Jahrhundert mit seinen Weltanschauungskriegen, seinen Nationalismen und dem Rassenwahn wird aufgerollt. [...] Ein temporeiches Lehrstück ist zu sehen, das keinen kalt lässt, der noch ein Herz hat. Ein Abend, der vielleicht auch den Blick weitet für die vielen namenlosen Flüchtlinge dieser Welt von heute. Heimat wechselt man nicht wie die Hemden.«
(Nachtkritik, 4.10.2023, Harald Raab)
- Enrico Stolzenburg (Regie)
- Katrin Hieronimus (Bühne & Kostüme)
- Eva Bormann (Dramaturgie)
- Marcus Schale / Thomas Geiler (Licht)
- Tobias Ludwig (Video)