© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
© Candy Welz
  • Großes Haus
  • Premiere 30.10.2021
  • Stückdauer 3 Std. 0 Min.

Aida

Oper von Giuseppe Verdi

Libretto von Antonio Ghislanzoni
Reduzierte Orchesterfassung von Alberto Colla, Bühnenrechte CASA RICORDI S.R.L., Mailand., vertreten durch G. Ricordi & Co., Bühnen- und Musikverlag GmbH, Berlin.
In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln

Aida, die im reichen Ägypten als Sklavin gefangene äthiopische Königstochter, und Radames, der frisch erkorene ägyptische Feldherr, sind unsterblich ineinander verliebt. Da sich ihre Heimatländer im Krieg befinden, müssen sie ihre grenzüberschreitende Liebe verheimlichen. Und die ist nicht nur den Zumutungen durch die politische Lage ausgesetzt, sondern wird auch durch die Begierden und Interessen aller anderen Akteur*innen aufgerieben. Tragisch scheitern die Liebenden an den Verhältnissen und – rettungslos in sie verstrickt – an sich selbst …
Seit ihrer Uraufführung im Kairoer Opernhaus anlässlich der Eröffnung des Suez-Kanals im Jahre 1871 war und ist Verdis »Aida« ein absoluter Welterfolg der Oper. Das liegt nicht zuletzt am sicherlich längsten und aufwendigsten Umzug der Operngeschichte: dem legendären Triumphmarsch mit den eigens dafür entwickelten, sogenannten Aida-Trompeten.

Verdi schuf im Auftrag einer an Europa orientierten ägyptische Elite eines der genialsten Stücke der europäischen Operngeschichte; und interessierte sich freilich keine Sekunde für Afrika, sondern eignete sich vermeintlich Ägyptisches und scheinbar Äthiopisches allein der Wirkung halber gewinnbringend an. Die Oper »Aida« ist – wie der palästinensische Literaturtheoretiker Edward W. Said schrieb – weniger ein Stück über den Kolonialismus als vielmehr ein Zeugnis desselben.

Doch auch das musikalische Drama selbst erzählt eine Geschichte des Kolonialismus: Vom aufstrebenden Äthiopien herausgefordert, treten in Ägypten die unversöhnlichen Widersprüche zutage, auf denen der Wohlstand der Hegemonialmacht fußt. Die beiden in erbarmungslose Verteilungskämpfe verstrickten Länder werfen nach und nach ihre Zivilisiertheit über Bord, begraben die letzten Reste des Humanismus bei lebendigem Leib und verfallen der Barbarei …

Unter der musikalischen Leitung des Chefdirigenten Dominik Beykirch kommt »Aida« nach vielen Jahren in Weimar wieder zur Aufführung. Die national und international gefeierte Regisseurin Andrea Moses inszeniert die Oper in Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Bühnenbildner, dem Ausstattungsleiter der Berliner Schaubühne, Jan Pappelbaum, Kostümbildnerin Kathrin Plath, ihrem langjährigen Videokünstler René Liebert sowie dem Musiktheaterdramaturgen Michael Höppner. Nach ihren erfolgreichen Weimarer Inszenierungen von »Turandot«, »Chowanschtschina«, »Der Freischütz« und »The Circle« setzt sie mit der Inszenierung von »Aida« ihre Arbeit am Deutschen Nationaltheater Weimar fort und schlägt als gerade berufene Operndirektorin zugleich ein neues Kapitel auf.

 

ℹ️ Ein Beitrag über die Sopranistin Camila Ribero-Souza und ihr Verhältnis zur Oper und der Person »Aida« erschien in unserem Theater- und Konzertmagazin »SCHAUPLATZ« (Sonderausgabe), welches kostenlos in unserem Theater mitgenommen oder hier als PDF heruntergeladen werden kann.

ℹ️ Für die Reihe MDR KULTUR-Werkstatt entstand die Sendung »Vom Theater ins Museum, ins Leben, und zurück«, in der Redakteur Stefan Petraschewsky Einblicke in unsere »Aida«-Inszenierung von Andrea Moses und den Umgang mit kolonialer Beutekunst in ethnologischen Museen (u. a. im Gespräch mit dem Historiker Götz Aly) gibt.

 

Im Rahmen unserer Reihe »Talk im Elfenbeinturm« hat Andrea Moses mit Léontine Meijer-van Mensch (amtierende Direktorin der Völkerkundemuseen in Dresden, Leipzig und Herrnhut) über die in der Inszenierung verhandelten Themen diskutiert. 

Ein Mitschnitt des Gespräch können Sie hier sehen

Seite mit Freunden teilen

»(…) damit zeigt Andrea Moses eindrucksvoll, warum ›Aida‹ als Konglomerat von ideologischer Affirmation und sozialer Anklage weiterhin faszinierende Aktualität besitzt.« (Roland Dippel, Die Deutsche Bühne online)

»So wie jetzt in Weimar, wo Moses Epochen und Perspektiven verschränkt, um daraus packendes Musiktheater zu machen, das seine Bildersprache aus unserer Gegenwart bezieht. (…) eine „Aida“, die als Aufforderung zum Diskurs ebenso ihre Meriten hat, wie als sinnlich packendes Theaterereignis!« (Joachim Lange, Dresdner Neueste Nachrichten)

»Oper lebt! So furios startet das DNT aus der Corona-Krise. Andrea Moses, die neue Musiktheaterdirektorin, hat Verdis Triumphaloper frech und ironisch zum antikolonialistischen Fanal umgedeutet. Magisch zieht uns ein Fest der Stimmen in den Bann, Chefdirigent Dominik Beykirch formt die Partitur schwulstfrei und hochdramatisch. So werden die Besucherinnen und Besucher hin- und hergerissen zwischen hyperwachem Erkenntnisgewitter und elysischem Koma. (…) Doch wäre einer Andrea Moses die heutzutage virulente Kritik an kultureller Ent- und Aneignung mittels kolonialer Beutekunst viel zu wenig. Sie stellt das Wertesystem der westlichen Gesellschaft in Frage.« (Wolfgang Hirsch, Thüringische Landeszeitung)