© Candy Welz
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  • Großes Haus
  • Premiere 23.11.2019
  • Stückdauer 2 Std. 45 Min.
  • Pause: 1
  • Alter ab 16 Jahren

Lanzelot

Oper in 15 Bildern von Paul Dessau

Libretto von Heiner Müller nach Motiven von Hans Christian Andersen und der Märchenkomödie »Der Drache« von Jewgeni Schwarz, Mitautorin Ginka Tscholakowa

 

Mit der Neuinszenierung der seit 1972 nicht mehr gespielten Oper »Lanzelot« wagen wir eine der bedeutendsten Wiederentdeckungen dieser Spielzeit.

Ritter Lanzelot will Elsa heiraten, die dem Drachen zum Verzehr bestimmt ist, und fordert die Bestie zum Kampf heraus. Das Volk wünscht den Kampf nicht, da es in einem einträglichen Arrangement mit dem Drachen und dessen totalitären Herrschaftsmethoden lebt. Lanzelot gewinnt den Kampf. Während er, obwohl nur verwundet, für tot erklärt wird, schwingt sich die zweite Riege der Herrschenden zum Nachfolger des Drachens auf. Als Lanzelot schließlich zurückkehrt, öffnet er die Gefängnisse und führt den Umsturz des Regimes herbei. Wird die befreite Gesellschaft in der Lage sein, ohne Totalitarismen zu leben?

Paul Dessau zählt mit seiner zitatreichen, humorvollen und vor allem äußerst theatermächtigen Musik zu den bedeutenden Komponisten des vergangenen Jahrhunderts. Heiner Müller, heute ein Klassiker, schrieb ein großartiges Libretto, das der Bezeichnung »Märchenkomödie« voll gerecht wird. Regie führt der wichtigste Musiktheaterregisseur der letzten Jahre, Peter Konwitschny, der mit seinen Interpretationen immer wieder neue Maßstäbe gesetzt hat. Dafür wurde er 2018 zum sechsten Mal zum »Regisseur des Jahres« gekürt. Eine Produktion, die Sie nicht verpassen sollten!

Koproduktion des Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar – Staatstheater Thüringen – und dem Theater Erfurt – Das Theater der Landeshauptstadt

Premiere in Erfurt: 16.05.2020, 19.30 Uhr

Mit dem Opernchor des DNT / Opernchor des Theater Erfurt / Statisterie des DNT sowie dem Kinderchor schola cantorum Weimar (in Weimar) / Chorakademie Erfurt (in Erfurt)
Es spielt die Staatskapelle Weimar (in Weimar) / Philharmonisches Orchester Erfurt (in Erfurt)

»Lanzelot« im Radio:
MDR KULTUR hat von der Premiere am 23.11. im DNT Weimar einen Audio-Mitschnitt angefertigt, den man sich hier anhören kann.

 

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»Und so ist Paul Dessaus Partitur die eigentliche Heldin des Abends, nebst der grandiosen Staatskapelle Weimar unter Dominik Beykirch. Die Musik glüht, stampft, spuckt Feuer und schreibt ihre ganz eigene Menschheitsgeschichte von Krieg und Frieden. Dessau entwickelt eine ganz eigene moderne Musiksprache, voller Gestik, Mimik und fast haptischer Drastik. Es heißt immer, Musik kann nicht sprechen. Paul Dessaus Oper kann sprechen. Sie spricht mit vielen Stimmen, über Märchen und Politik, über das Damals und Heute, sie macht Angst, und sie macht Mut. Wer zögert noch, sie sich anzuhören?«
(Frankfurter Allgemeine, 28.11.2019, Christiane Wiesenfeldt)

 

»Große Worte erfordern sparsamen Einsatz. Aber man darf es vorwegnehmen – was das Deutsche Nationaltheater Weimar in Kooperation mit den Erfurter Kollegen ausgegraben hat, verdient ohne Umschweife den Titel ›Sensationserfolg‹. (...) Alles hat seinen Platz, und die künstlerische Qualität ist bedrückend hoch, so hoch, dass sich die selbsternannt großen Bühnen der Haupt- und Großstädte mit ihrem oftmals höchst konventionellen Repertoire geschlossen nach Weimar bewegen sollten: Sie könnten viel, sehr viel lernen. (...) Wirklich jeder Solist darf als herausragend gelten – ein absoluter Glücksgriff. (...) Sollte schon allein das grandiose Libretto Heiner Müllers zur Schullektüre bestimmt werden, avanciert seine in jeder Hinsicht meisterhafte Vertonung zum Pflichtprogramm für jeden wachen und neugierigen Opernliebhaber im deutschsprachigen Raum. Auf nach Weimar!«
(Concerti, 25.11.2019, Christian Schmidt)

 

»›Lanzelot‹ ist eine sensationelle Opern-Wiederentdeckung. (...) Die Theater in Weimar und Erfurt haben sich gemeinsam an die riesige Aufgabe getraut, weil alle Beteiligten an die Qualitäten des Werks glaubten und haben eine sensationelle Wiederentdeckung geschafft. (...) Es ist eine Freude, ihm (Dirigent Dominik Beykirch) bei der Koordination der Massen auch in den vertracktesten Rhythmen zuzuschauen, die Staatskapelle liefert auch in den lautesten Eruptionen noch Farbenreichtum und klangräumliche Tiefe. (...) Großer, verdienter Jubel im Weimarer Nationaltheater für alle Beteiligten.«
(MDR Kultur, 24.11.2019, Uwe Friedrich)

 

»Der nicht mal dreißigjährige Weimarer Kapellmeister Dominik Beykirch beweist im Graben erneut sein Ausnahmetalent – er hält diesen nicht weniger als die Weltgeschichte reflektierenden edlen Lärm fabelhaft zusammen. (...) Es zeigt sich also, diese Weimarer Produktion ist ein Muss für jeden Opernfan – und eine Anregung für jeden Intendanten… Der Beifall des Premierenpublikums war einhellig«
(Die deutsche Bühne, 24.11.2019, Roberto Becker)

 

»Und es ist wiederum nicht zuletzt die handwerklich und denkerisch überwältigend gelungene Inszenierung von Peter Konwitschny (des ehemaligen Schülers der Regisseurin Ruth Berghaus, Paul Dessaus Frau), die nun zu einer triumphalen Premiere führte. (...) Der Drache, ein umfangreicher Gentleman, der von Oleksandr Pushniak mächtig gesungen und in kindlicher List gespielt wird (fürchterlich, die kindliche List von Übermächtigen), braucht zum Beispiel bloß ein Stabfeuerzeug. (...) Der Berufsheld wird von Máté Sólyom-Nagy, einem gepflegten Bariton, ganz unkarikiert belassen. (...) Elsa, Emily Hindrichs, die ihre Stimme makellos von unheimlichen Höhen in noch unheimlichere Höhen schraubt, ist ebenfalls Mensch unter Verrückten, allerdings ein Mensch in pausenloser Todesangst: Sie ist als nächstes Opfer des Drachen ausersehen.«
(Frankfurter Rundschau, 25.11.2019, Judith v. Sternburg)

 

»Zusammen mit den 30 Solopartien und der Bühnenmusik stehen dann schätzungsweise 150 Menschen dort oben, unten, im Graben, brilliert die Staatskapelle Weimar. (...) Ein Clou von Konwitschnys makellos abschnurrender Inszenierung ist der Drache selbst. Oleksandr Pushniak singt ihn mit dröhnender Wucht und der Intelligenz eines gewieften Diktators.«
(Süddeutsche Zeitung, 27.11.2019, Egbert Tholl)

 

»Dass Peter Konwitschny diese überfällige Ausgrabung in Weimar jetzt inszeniert, ist nicht nur gleichsam historisch legitimiert. Sie ist in der künstlerischen Umsetzung ein Glücksfall, zu der man den beiden Intendanten Hasko Weber (und vor allem seinem Operndirektor Hans-Georg Wegner) und Guy Montavon nur gratulieren kann! (...) Atemberaubend wie der (Dirigent Dominik Beykirch) den gewaltigen Orchesterapparat zusammenhält, zwischen entfesseltem Losdonnern und kammermusikalischer Rücknahme wechselt, die Sänger stützt und Freude an den zitierenden Passagen in Dessaus Partitur zelebriert. (...) Ein Riesenaufwand für einen überwältigenden Erfolg! Die außergewöhnliche Dichte von Prominenz der Branche bei dieser Premiere in Weimar lässt darauf hoffen, dass sich Nachahmer andernorts ermutigen lassen. Ein überzeugenderes Plädoyer als diese Inszenierung für Lanzelot kann man sich kaum vorstellen. Bravo.«
(NMZ Neue Musikzeitung, 24.11.2019, Joachim Lange)

 

»In Weimar gelingt Regisseur Peter Konwitschny eine eindringliche Interpretation. (...) Insgesamt großer Jubel für eine hochriskante, aber in jeder Hinsicht gelungene Produktion.«
(Bayerischer Rundfunk, 24.11.2019, Peter Jungblut)

 

»Den langen, begeisterten Beifall haben Dominik Beykirch, Peter Konwitschny und ihre Kombattanten aus Erfurt und Weimar im DNT redlich verdient. (...) Die Größe es Abends liegt aber darin, dass er über Ostalgisches hinausragt, grundsätzliche Machtmechanismen bloßlegt und mit dialektisch heiterem Ernst das Denken und den Diskurs anspornt. Was mehr könnte eine Oper denn leisten?«
(Thüringer Allgemeine, 25.11.2019, Wolfgang Hirsch)

 

»So lässt Peter Konwitschny das Märchen zeitlos in der Gegenwart bzw. in die jüngere Vergangenheit spielen. Mit Helmut Brade hat er einen alten Bekannten an der Seite, der seine Ideen mit einer faszinierenden Brillanz umsetzt und ausstattet, die feinfühliger nicht geht. (...) Mit Dominik Beykirch haben die beiden großen Herren der deutschen Theaterlandschaft einen jungen und hungrigen Dirigenten an der Seite, der wie sie selbst, sich lange mit dem Werk von Dessau auseinandersetzt. (...) Aufwühlend und wachrüttelnd die Gedanken, die entstehen. Einfach nur großartig.«
(Online Merker, 24.11.2019, Olaf Schnürpel)